spacelab

das raum- licht- u. medienlabor von martina tritthart
Archive for März, 2017

YellowBlueYou Einladung

Einladung

Eröffnung – Martina Tritthart
Immersive Lichtinstallation „YellowBlueYou“

31. März 2017, 20:00

http://www.sternstudio.at/sternstudio-martina-tritthart.html

Ausstellungsdauer bis 28. April 2017
Öffnungszeiten nach Vereinbarung

Sternstudio Gallery
Mayergasse 7/2
1020 Wien
Austria

In der immersiven Lichtinstallation YellowBlueYou generiert die jeweils vorherrschende Lichtfarbe das Raumvolumen und die spezifische Atmosphäre. Das monochromatische gelbe Licht im kleineren der beiden Räume ermöglicht ein gutes Kontrastsehen aber außer der Farbe Gelb kein Farbensehen. In dieser gelben Helle befinden sich ein Spiegel und ein raumteilender reflektierender Vorhang für die Selbstwahrnehmung und die Verortung der Besucherinnen und Besucher. Im Gegensatz dazu erinnert der blaue Farblichtraum an ein kinematografisches Erlebnis. Die im Raum umher wandernden Schatten stammen von den Besuchern und Besucherinnen selbst. Sie kreuzen sich, überlagern die Videobilder live aufgenommener Schattenbilder und verdichten sich zur Finsternis. Sie sind Bestandteil einer sich ständig ändernden abstrakten Komposition, die zugleich das faktische Befinden im Raum und die subjektive Befindlichkeit darin bewusst machen.

City Light

Die Inhalte aus dem Projekt „durch gehend“  sind am Praterstern in Wien bis Ende August 2018  auf einem hinterleuchtenden A0 City Light-Plakat nachzulesen. Die Textcollage beinhaltet Wörter, die einen direkten Bezug zum Praterstern und seiner Umgebung haben. Es sind Wörter und Redewendungen, die der Künstlerin im Rahmen ihrer Recherche rund um die Geschichte und der aktuellen Problematik dieses Ortes besonders auffielen und die sie emotional berührten.

Quellen: Alexander Weiss: Praterstern und Umgebung; Wien 2014 / Jüdisches Museum Wien, Hg. Brigitte Dalinger, Werner Hanak-Lettner, Lisa Noggler: Wege ins Vergnügen. Unterhaltung zwischen Prater und Stadt; Wien 2016 / Fluc. Hg. Martin Wagner, Ursula Maria Probst, Peter Nachtnebel: FLUC  Tanz die Utopie!

Die mit seiner Schreibmaschine abgetippten Interviews, die der Hamburger Künstler Patrick Timm im Rahmen seines Aufenthalts als „Hafenmeister“ am Praterstern (siehe Philomena/Pratersternstunden) mit Passant_innen  geführt hatte, wurden als weitere Grundlage hinzu gezogen. Ergänzt wurden diese ausgewählten Wörter und Redewendungen mit der Auflistung vieler Sprachen, die in der globalisierten Welt in allen Metropolen und besonders an Hotspots wie dem Bahnhof gesprochen werden. Die teilweise ungewöhnlichen Farbbezeichnungen können als weitere bildgebende Ebenen verstanden werden, die neben der Darstellung der am und in der Umgebung des Pratersterns vorhandenen Wahrzeichen als Silhuetten eine Imagination farbiger Bilder bewirken sollen.

 

Das Plakat wurde von vom Verein Perspektive Praterstern initiiert, vom Verein Philomena plus produziert und kuratiert von Christine Bruckbauer.

 

 

 

 

 

 

 

Hebreisch, Griechisch und Lateinisch,
Teutsch, Frantzösisch, Türkisch, Spanisch,
Behaimisch, Windisch, Italianisch,
Hungarisch, guet Niderlendisch,
Naturlich Syrisch, Crabatisch, Rätzisch,
Polnisch und Chaldeisch.

1549 aus „Lobspruch der hochlöblichen weitberümbten khünigklichen Stat Wieñ in Osterreich“
Wolfgang Schmeltzl, Schulmeister, Dichter, Komponist und Pfarrer, im Jahr 1898 wurde in Wien Leopoldstadt (in abweichender Schreibweise) die Wolfgang-Schmälzl-Gasse nach ihm benannt. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wienerisch)

 

Ja wie vorgeschritten sind wir schon, ich muß bitten.
Was Neues wird erfunden fast alle zwei, drei Stunden.
Fahr´n per Dampf mit Zügen, mit´n Luftballon wir fliegen,
doch´s Höchste ist halt doch, Juche! S´Velociped!
Man setzt sich aufs Radl und halt´s fest beim Cravadl.
Dazu g´hört selbstverständlich Courage auch gewöhnlich,
Körper ein gewandter, geübter eleganter!
Da fliegt das Rad akkurat so g´schwind als wie der Wind.
Es kann fürwahr nichts Schön´res geb´n
wie am Bicycle schweb´n.
Radfahrercouplet Anna Violetta 1895
(Quelle: Jüdisches Museum Wien, Hg. Brigitte Dalinger, Werner Hanak-Lettner, Lisa Noggler: Wege ins Vergnügen. Unterhaltung zwischen Prater und Stadt; Wien 2016)

Gott behuet dies Haus so lang,
bis ein Schneck die Welt umgang,
und ein Ameis dürst so sehr,
dass ´s austrinkt ´s ganze Meer.
Praterwirtshaus 1603 (Quelle: Alexander Weiss: Praterstern und Umgebung; Wien 2014)